Asiatika, chinesische Kunst und traditionelles Kunsthandwerk

Blanc-de-Chine "General Guan Yu", Porzellanfigur Guang Gong aus Dehua

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Figur aus Dehua-Porzellan, Porzellanstatue, chinesische Porzellanskulptur
Herstellungsort: Fujian
Material: Porzellan, "Blanc-de-Chine"
Farbe: creme-weiß
Motiv: Porzellanskulptur des General Guan Yu (關羽)
Höhe: 59 cm
Gewicht: 6,7 kg
Siegel der Manufaktur bzw. des Künstlers
Hochwertig, in schönem Samtkästchen verpackt


Skulptur des Guan Yu. In seiner rechten Hand trägt er die Stangenwaffe Guan Dao, deren voller Name sich frei als "Sichelklinge des Grünen Drachen" übersetzen lässt und die fast 20 Kilogramm gewogen haben soll. Die Darstellung dieser Skulptur ist angelehnt an traditionelle Abbildungen, welche unter anderem auch für die Gestaltung eines stolze 80 Meter hohen Monuments (rund 61 Meter ohne Sockel) des Feldherren in der Stadt Yunsheng in der zentralchinesischen Provinz Shanxi maßgebend waren. Die erst im Januar 2017 enthüllte Statue kann auch als Ausläufer der sich seit wenigen Jahrzehnten anbahnenden Wiederentdeckung der eigenen Geschichte durch junge Chinesen nach den für das kulturelle Selbstverständnis verheerenden Auswirkungen der Kulturrevolution gewertet werden.

Guan Yus Leben erstreckte vom Ende der östlichen Han-Dynastie bis zur frühen „Zeit der Drei Reiche“, welche auf etwa etwa 208 bis 280 n. Chr. datiert wird. Als General und großer Militärstratege stritt er wie Zhuge Liang unter Liu Bei für die Vorherrschaft des Staates Shu Han, der sich über die heutige südchinesische Provinz Sichuan erstreckte und als schwächstes der „Drei Reiche“ galt.

Guan Yu bewies sich unter anderem in der Niederschlagung des Aufstandes der „Gelben Turbane“ um den Beginn des dritten Jahrhunderts n. Chr., der „Schlacht am Roten Felsen“ im Jahr 208 gegen den verrufenen Warlord Cao Cao und später im Kampf gegen die Truppen der Wu-Dynastie. Deren General Lu Meng gelang es im Jahr 219, Guan Yus zersplitterte Streimacht im Rückzug zu überwältigen und den Feldherren samt seinem Sohn Guan Ping gefangen zu nehmen und hinzurichten.

Guan Yu werden Tugenden wie Loyalität, Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit und Mut nachgesagt. Spätere Generationen erhoben ihn gar zu einer gottgleichen Figur – dem Guan Gong (etwa „Herr Guan“) oder Guan Di (etwa „Göttlicher Guan“) – welche noch heute in buddhistischen (als Bodhisattva), taoistischen (als Schutzgottheit) und konfuzianistischen Kreisen sowie der chinesischen Volksreligion verehrt wird. Dieser vielfältigen und weitreichenden Verehrung hat Guan Yu zu verdanken, zu den am häufigsten in religiösen wie nichtreligiösen Kontexten dargestellten historischen Figuren zu zählen. Abgebildet wurde und wird er meist mit roter Hautfarbe, einem langen Vollbart und einer einschüchternden Statur.

Artikelnummer: PJM012-4
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Hintergrundinformationen

Chinesisches Porzellan – Kunst mit langer Geschichte

Während die Europäer bis ins 18. Jahrhundert hinein brauchten, bis Johann Friedrich Böttger das Porzellanbrennen entdeckte, kannten die Chinesen bereits seit der Östlichen Han-Dynastie (100-200 n. Chr.) die Herstellung der besonders feinen, weißen Keramik. Die ersten auch über die Landesgrenzen Chinas hinaus bekannten Porzellanwaren stammen aus der Tang-Dynastie (618-906). Aus dieser Zeit gibt es den ersten Bericht eines arabischen Reisenden, der vom feinen, glasähnlichen Ton schwärmt. Ein Zeugnis aus dieser Epoche sind die auffällig bunt glasierten Tang-Pferde.

Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Behältern und Ziergefäßen stieg mit dem Aufkommen der Teekultur in den adligen Schichten des Landes und dem immer intensiver betriebenen Handel mit vorderasiatischen und arabischen Reichen im Westen über die Seidenstraße. Dies kurbelte die Porzellanherstellung an, welche während der Song-Dynastie (960 – 1279) stetig verbessert wurde und im bekannten Porzellan aus dem als „Porzellanhauptstadt“ bekannten Keramikzentrum Jingdezhen gipfelte, das seine Blütezeit während der Ming-Dynastie (1368-1664) erlebte.

Ebenfalls zu dieser Zeit kam das milchweiß bis cremefarbene Porzellan aus Dehua auf. Mit seinem besonders niedrigen Eisenoxid-Gehalt konnte es unter oxidierender Atmosphäre gebrannt werden, die für die warmen Farbtöne der Keramik verantwortlich ist. Aus dem auch als „Blanc-de-Chine“ bekannten Dehua-Porzellan wurden vor allem Keramikfiguren von Boddhisattvas wie Guanyin, Maitreya und Avalokiteshvara für Hausaltäre und Deko- und Gebrauchsgegenstände wie Schüsseln, Lampenschirme, Vasen und Blumentöpfe hergestellt.

Ein Gesetz verbot im frühen 17. Jhd. sogar den Gebrauch von Keramikfiguren aus Dehua für religiöse Zwecke in Tempeln, da das „antike“, rein weiße Porzellan aus der Song- und Yuan-Dynastie (1279-1368) aus Jingdezhen bevorzugt wurde. Dieses wurde zeitweise ohne Beimischung der für das strahlende Weiß verantwortlichen Kaolin-Erde gebrannt und erlebte erst in der Qing-Dynastie (1664-1912) eine zweite Blütezeit.

Letztendlich dürfte die Vorliebe für den ein oder anderen Porzellantyp reine Geschmackssache sein, kann man sich doch bei allen aus original chinesischem Porzellan hergestellten Keramikskulpturen und Porzellanfiguren höchster Qualität sicher sein.

Herstellung – Perfektion aus einem Guss

Für die Herstellung von chinesischem Porzellan werden drei Ausgangsmaterialien verwendet: Kaolin-Erde, Petuntse und Quarz. Während die aus Kaolinit bestehende eisenarme Tonerde große Mengen an Wasser aufnehmen kann, sorgen Petuntse (ein Granit mit hohem Feldspat-Anteil) und Quarz für Volumen nach dem Brennen. Chinesisches Porzellan wird vor dem Glasieren nicht vorgebrannt, sondern nach der Formung der Rohmasse zuerst glasiert und getrocknet. Anschließend wird es direkt bei 1100 °C bis 1300 °C einmalig gebrannt.

Der Hauptunterschied von Porzellan zu anderer Keramik ist entgegen der landläufigen Meinung nicht die höhere Brenntemperatur des Porzellans, sondern entsteht durch die Sintereigenschaften der Petuntse, die nach dem Abkühlen nicht wieder auskristallisiert. Stattdessen entsteht eine glasähnliche, unterkühlte Schmelze und keine rein kristalline Struktur, wie es bei Steingut der Fall ist.

Ursprung – Eine Legende

Um die Entstehung des chinesischen Porzellans ranken sich seit jeher Mythen und Legenden. So erzählt eine uralte Geschichte von einem großzügigen und gutherzigen Mann namens He, der während der frühen Song-Dynastie lebte. Eines Morgens fand dieser auf seiner Türschwelle einen alten, fast verhungerten und erfrorenen Mann. He und seine Frau verhalfen dem alten Mann durch ein warmes Bett und heiße Suppe wieder zu Gesundheit. Bevor der Mann die Familie verließ, gab er Herrn He als Belohnung den Rat, auf einem Hügel des Bergdorfes Gaoling einundachtzig mal zu graben. So wurde die wertvolle Kaolinerde entdeckt, die dem Dorf ein Leben in Wohlstand verschaffte noch heute den zentralen Rohstoff für die Porzellanherstellung darstellt.

Chinesische Porzellanfiguren – „Blanc de Chine“ - begehrte Sammlerstücke

Schon seit Jahrhunderten gelten Werke aus Porzellan als begehrenswerte Kunstwerke. Dabei stellen Figuren aus Dehua (Blanc-de-Chine) oder Jingdezhen die Königsklasse dar. Sammler und Liebhaber schätzen die Reinheit des Materials und die Geschichten, die hinter den alten Porzellanfiguren stecken.

Wie man heute noch gut am Beispiel der staatlichen Kunstsammlung Dresden sehen kann, durfte keinem europäischen Adelshaus eine Sammlung von Blanc-de-Chine Skulpturen fehlen. Überzeugen Sie sich von der Eleganz und Schönheit dieser edlen Kunstwerke, deren Besitz früher nur dem wohlhabenden Adel vorbehalten war!


Maße / Gewicht

Maße / Gewicht

Maße 30 x 20 x 59 cm
Gewicht 6,70 kg

Schlagworte

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