Asiatika, chinesische Kunst und traditionelles Kunsthandwerk

Rollbild im japanischen Stil "Xi Shi"

24.9 EUR In stock
38,5 cm 130 cm Neu

Asiatische Bildrolle,Rollbild im japanischen Stil
Material: Papier mit Stoffverzierung
Motiv: Reinigender Fluss – Xi Shi (西施)
Außenmaße: 130 x 38,5 cm
Innenmaße: 87,5 x 31,5 cm

Die Vier Schönheiten sind sagenumwobene Frauen der chinesischen Mythologie – Sie basieren auf historischen Figuren, jedoch wurden die Lebensgeschichten der Vier Schönheiten im Laufe der Zeit mit immer mehr Legenden ausgeschmückt. Sie sollen so schön gewesen sein, dass sie großen Einfluss auf die Herrscher ihrer jeweiligen Epoche ausüben konnten. Meist enden die Geschichten der Frauen jedoch tragisch. Ihnen werden jeweils bestimmte Tugenden, aber auch kleinere Macken zugeschrieben, die sie menschlicher und wirklichkeitsnaher erscheinen lassen. Ein Gedicht ungeklärten Ursprungs beschreibt die Vier Schönheiten folgendermaßen:

xī shī chén yú
zhāo jūn luò yàn
diāo chán bì yuè
guì fēi xiū huā

Es bedeutet in etwa: "Xi Shi lässt die Fische sinken. Wang Zhaojun verleitet die Vögel zum Herabfallen. Diao Chan stellt den Mond in den Schatten. Yang Guifei beschämt die Blumen."

Xi Shi lebte während der Frühlings- und Herbstperiode, welche ungefähr von 771 bis 476 v. Chr. andauerte. Ihr eigentlicher Name lautete Shi Yiguang, und sie entstammte einer sehr armen Familie. Als sie jung war, half sie das Einkommen der Familie zu verbessern, indem sie am Fluss Garn wusch. Bald wuchs sie zu einer unvergleichlichen Schönheit heran und wurde im ganzen Land bekannt. Zu dieser Zeit erfuhr König Goujian von Yue eine bittere Niederlage von seinem Erzrivalen König Fuchai von Wu. Gedemütigt und seiner Macht beraubt, plante Goujian seine Revanche. Also schickte er dem für seine Lüsternheit bekannten König Fuchai schöne Frauen, um ihn so auszuspionieren und zu beeinflussen: Xi Shi und Zheng Dan. Xi Shi soll wie eine Grazie gegangen und auf den Stadtmauern gelaufen sein, sodass die Menschen mit ihrer Arbeit innehielten und sie bewunderten. Auch König Fuchai vergaß ob der Schönheit der Frauen völlig seine Regierungspflichten. Währenddessen baute Goujian heimlich eine Streitmacht auf, konnte Fuchai schließlich stürzen und so die Herrschaft des Reichs Wu über Yue beenden. Xi Shi's Schönheit soll so überwältigend gewesen sein, dass sogar die Fische das Schwimmen vergaßen, wenn sie sich über einen Teich beugte.

Die Schriftzeichen bedeuten in etwa: "Xi Shi beim Garn waschen"

Artikelnummer: RBP206-B
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Hintergrundinformationen

Auf den Spuren der Lehre Buddhas

Chinesische Rollbilder – Überlieferer der Lehre Buddhas

Die in der westlichen Welt eher unbekannten Hängerollen sind ästhetische Kunstobjekte und Informationsträger gleichermaßen. Auf ihnen wurden ursprünglich buddhistische Schriften festgehalten und von Wandermönchen zur Lehre mit sich herumgetragen. In dieser Funktion ähneln sie den in Europa verwendeten Schriftrollen zum Übermitteln von Informationen. Im Laufe der Zeit allerdings wurde die Kalligraphie immer kunstvoller und die auf Reispapier geschriebenen Texte mit kleinen, bildhaften Darstellungen von Szenen aus Buddhas Leben geschmückt. Ab dem 7. Jhd. erlebte die Ausbreitung des Buddhismus in China einen großen Aufschwung – nicht zuletzt durch die Möglichkeit, die Lehre mithilfe der Rollbilder zu verbreiten. Auf diesem Wege gelangten sowohl der Buddhismus, als auch die Rollbilder nach Japan, wo diese heute noch als Kakemono (vertikale Rollbilder) bzw. Makimono (horizontale Rollbilder) bekannt sind.
Chinesischer Tempel Aus der Ergänzung buddhistischer Texte mit Tuschezeichnungen entwickelte sich die Kunstform der Rollbilder, welche anfangs ebenfalls ausschließlich buddhistische Motive zeigten. Zeitgleich wurden die Bildrollen immer aufwändiger verziert: Das feuchtigkeitsanfällige Reispapier wurde durch feines Seidenpapier ersetzt und mit Passepartouts aus Brokatstoff eingefasst. Im Zuge der aufkommenden Landschaftsmalerei etablierten sich auch bei den chinesischen Hängerollen nicht-religiöse Motive sowie Tier- und Pflanzenmotive. Denn längst dienten die Hängerollen nicht mehr nur den buddhistischen Zeremoniellen, sondern hatten bald eine der klassischen chinesischen Malerei ebenbürtige Stellung als ästhetisches Kunstobjekt inne. Eine Besonderheit – und gleichzeitig der größte Unterschied zu den in der westlichen Welt bekannten „stabilen“ Bildern – liegt darin, dass die Bildrollen stets zu bestimmten Anlässen oder Jahreszeiten hervorgeholt und aufgehängt werden. Während der restlichen Zeit lagern sie zusammengerollt in eigens dafür angefertigten Kisten. So gibt es besondere Bildrollen, die nur an einem einzigen Tag im Jahr für eine Zeremonie im Tempel aufgehängt werden. Auch in ihren eigenen vier Wänden wechseln die Menschen in China die Rollbilder immer wieder entsprechend der aktuellen Jahreszeit oder des Anlasses aus – etwa, wenn besondere Gäste eingeladen sind.

Rollbild "Morgengruß"

Chinesische Malerei

Die chinesische Malerei ist eine ausgesprochen komplexe, tiefgründige und vielfältige Kunstform, die auf eine Jahrtausende alte Geschichte zurückblicken kann. Bevor die bis heute hoch angesehene und beliebte Landschaftsmalerei etwa ab dem vierten Jahrhundert n. Chr. aufkam, wurden vornehmlich religiöse Themen in den Kunstwerken verarbeitet. Ab dem vierten Jahrhundert gewannen die Bilder erstmals eine tiefere, hinter das rein Sichtbare blickende Ebene, für welche die chinesische Malerei weltbekannt werden sollte. Während der Tang-Dynastie (618-907) und Song-Dynastie (960-1279) erfuhr die chinesische Malerei durch großzügige Förderung und Etablierung von Kunstschulen durch die adlige Oberschicht einen großen Aufschwung. In dieser Zeit wurde die Darstellung von „unendlichen“ Himmeln, Seen oder Flüssen in Landschaftsbildern durch große leere Flächen – eines der charakteristischen Stilmittel der chinesischen Tuschezeichnungen – häufiger. Von besonderer Bedeutung für diese Epoche ist die Wen-Jen-Hua-Schule, die einen erstmals auftauchenden und für die damalige Zeit extrem ungewöhnlichen Grad an Abstraktion prägte.

Huang Shan Berge

Eine Frage der Perspektive

Manchen Betrachtern mag auffallen, dass in den wenigsten chinesischen Kunstwerken klare Fluchtpunkte zu finden sind. Dies ist dem chinesischen Malstil geschuldet, der gänzlich verschiedene Ziele verfolgt als der uns vertraute westliche Stil. Während in Europa lange Zeit die möglichst naturgetreue Darstellung von Menschen, Tieren, Landschaften und Perspektiven im Vordergrund stand, war und ist in China seit jeher die Botschaft, die der Maler vermitteln will und seine subjektiven Vorstellungen der Szenerie der Kern eines jeden Werkes. Diese tiefere Bedeutung ist durch Farbwahl, Strichführung und Kombination und Anordnung einzelner Elemente erschließbar.
So ist das Rollbild, das man sich an die Wand hängt, nicht nur ein einfaches Bild. Man betrachtet gleichzeitig auch immer eine dem Bild innewohnende Symbolik.

Rollbild Herstellung in Handarbeit

Herstellung von Rollbildern

Die Herstellung chinesischer Rollbilder folgt auch heute noch den alten, traditionellen Verfahren. Am Anfang des Herstellungsprozesses steht die Wahl des Papieres, auf das die Zeichnung später aufgetragen wird. Meist wird chinesisches Reispapier oder Stoff verwendet, welche wegen ihrer besonders groben Struktur einen ausgezeichneten, saugfähigen Malgrund darstellen. Die Saugfähigkeit Trägermaterials jedoch erfordert vom Maler höchste Konzentration und eine ruhige Hand, da jeder Strich fehlerfrei gesetzt werden muss. Aus diesem Grund fertigt der Künstler mehrere Konzeptzeichnungen an, mit denen er die Strichführung übt. Die daraus resultierende malerische Perfektion spiegelt sich in den wunderschönen, schwungvoll und mit viel Hingabe gezeichneten Motiven, in die die gesamte künstlerische Energie des Malers einfließt.
Ist das Bild fertig gestellt, wird es zur Trocknung aufgehängt. Währenddessen widmet sich der Künstler dem Arbeitsschritt, der die chinesischen Bildrollen so einzigartig macht: Die Vorbereitung eines passenden Seidenstoffrahmens. Hierzu wird ein in Struktur und Farbe harmonierender Stoff gewählt und speziell auf die Maße des Bildes angepasst. Rahmen und getrocknetes Bild werden nun auf ein weiteres, stabiles Trägerpapier gelegt und miteinander verleimt. Zuletzt wird die chinesische Hängerolle durch das Anbringen des oberen Träger- und des unteren Gewichtstabes fertiggestellt. Unsere Rollbilder stammen aus Malschulen in Yaoli, Peking und Guilin. Hier werden die bekanntesten und schönsten Motive der traditionellen chinesischen Malerei kunstvoll und hochwertig repliziert.


Maße / Gewicht

Maße / Gewicht

Maße Außenmaße: 130 x 38,5 cm, Innenmaße: 87,5 x 31,5 cm
Gewicht 0,30 kg

Schlagworte

Schlagworte

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