Hintergrundinformationen
Porzellan in China

Die Geschichte des chinesischen Porzellans reicht beinahe so weit zurück wie die der Christenheit - glaubt man einigen Quellen, so wurden in China bereits im dritten Jahrhundert nach Christus die ersten Gefäße aus Porzellan gefertigt. Andere Quellen datieren die Beginne der chinesischen Porzellanfertigung einige Jahrhunderte später. Wesentlich älter noch ist die Geschichte der chinesischen Keramik in China - sie lässt sich beinahe bis zweitausend Jahre vor Christi Geburt zurückverfolgen.

Während den Europäern Porzellan bereits seit den Reisen Marco Polos bekannt war, lüftete man im Abendland erst im 18. Jahrhundert das Geheimnis um die Herstellung des sogenannten "Weißen Goldes". Johann Friedrich Böttger, ein deutscher Alchemist, enthüllte 1708 die bis dahin unbekannte Herstellungsweise und gilt seither als der Erfinder des europäischen Porzellans.
Dennoch gilt chinesisches Porzellan im Reich der Mitte bis heute als wichtiges Export- und Kulturgut: Weltweit bekannt ist besonders die traditionelle Teekanne als fester Bestandteil in jedem chinesischen Teeservice. Allgemein ist das Porzellan unabdingbar für die traditionelle und geschichtsträchtige chinesische Teekultur und die damit verbundene Teezeremonie.
Blau-weißes Porzellan
Typisch und vorherrschend ist nach wie vor das transparent glasierte blau-weiße Porzellan, dessen Ursprünge sich bis ins achte Jahrhundert zurückverfolgen lassen. Seine Farbe gewinnt es durch den Einsatz verschiedener Cobaltgemische. Perfektioniert wurde die Fertigungskunst in der Blüte der Ming-Dynastie. Die Werke dieser Zeit und der blau-weiß-Stil selbst sollten sich im Laufe der Jahrhunderte international als Idealvorstellung chinesischen Porzellans festigen.
Teekultur und Teezeremonie

Die traditionelle Teezeremonie (Gong Fu Cha) ist ein zentraler Bestandteil der chinesischen Kultur und wurde über ihre mehr als tausend Jahre währende Geschichte vor allem im privaten Rahmen weitergetragen. Auch in der Öffentlichkeit gewinnt durch das nach der Kulturrevolution wieder erstarkende Interesse der chinesischen Bevölkerung an der eigenen Geschichte an Bedeutung. Heutzutage erfreuen sich öffentliche Teehäuser großer Beliebtheit. Im privaten wie auch dem geschäftlichen Leben gilt das Angebot einer Tasse Tee als Zeichen der Hochachtung und gehört zur elementaren Gastfreundschaft.

Eine Legende
Um die Entstehung des chinesischen Porzellans ranken sich seit jeher Mythen und Legenden. So erzählt eine uralte Geschichte von einem großzügigen und gutherzigen Mann namens He, der während der frühen Song-Dynastie lebte. Eines Morgens fand dieser auf seiner Türschwelle einen alten, fast verhungerten und erfrorenen Mann. He und seine Frau verhalfen dem alten Mann durch ein warmes Bett und heiße Suppe wieder zu Gesundheit. Bevor der Mann die Familie verließ, gab er Herrn He als Belohnung den Rat, auf einem Hügel des Bergdorfes Gaoling 81 mal zu graben. So wurde die wertvolle Kaolinerde entdeckt, die dem Dorf ein Leben in Wohlstand verschaffte noch heute den zentralen Rohstoff für die Porzellanherstellung darstellt.
Jingdezhen - Wiege des Porzellans
Das im Norden der zentralchinesischen Provinz Jiangxi gelegene Jingdezhen gilt seit über 1000 Jahren als die Porzellan-Hauptstadt Chinas und wird als eine der vier großen historischen Gemeinden der Volksrepublik betrachtet. Ein Kaiser der Song-Dynastie gab Jingdezhen (früher Changnan) im Jahre 1004 seinen Namen. Wenig später sollte es in der Region über 30 private und staatliche Porzellanmanufakturen geben. Noch heute trägt die Porzellanfertigung dazu bei, die Stellung Jingdezhens als eines der bedeutendsten wirtschaftlichen Zentren der Provinz zu sichern. Die Stadt beherbergt heute neben dem Jingdezhen Ceramic Institute und dem Jiangxi Ceramics & Art Institute zahlreiche Museen und historische Sehenswürdigkeiten rund um die traditionelle Porzellanherstellung.
Maße / Gewicht
Maße / Gewicht
Maße | Box: 24,5 x 34,5 x 12 cm |
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Gewicht | 1,20 kg |