Hintergrundinformationen
Das Porzellan der Baba-Nyonya
Chinesisches Porzellan – eine der ältesten Kunst- und Handwerksformen des Reichs der Mitte. Seit über 1700 Jahren arbeitet man in China nun mit dem in Europa als „weißes Gold“ bekannten Porzellan. Über die Jahrhunderte entwickelten sich immer mehr Gefäßformen und Varianten der Verzierung – zu nennen sind hier die besonders bekannten Bodenvasen im Stil der Ming-Dynastie.
Die Straits-Chinesen, Peranakan (malayisch)
Eine der späteren und ganz besonderen Formen der chinesischen Porzellankunst ist das „Straits Chinese Porcelain“, auch Nyonya-Porzellan genannt.
Dabei handelt es sich um Porzellan, das im 19. Jahrhundert exklusiv für die Baba-Nyonya, auch als Straits-Chinesen bekannt, gefertigt wurde.
Die Baba-Nyonya sind eine bis heute auf der Malaiischen Halbinsel lebende Volksgruppe, deren Ursprünge sich bis auf die Übersiedlung chinesischer Händler auf die Halbinsel während der Herrschaft der Tang-Dynastie zurückverfolgen. Als Gesellschaft jedoch bildeten sich die Baba-Nyonya erst im 19. Jahrhundert heraus.
Porzellankunst des 19. Jahrhunderts – das Nyonya-Porzellan
Das in dieser Zeit produzierte Nyonya-Porzellan richtete sich speziell nach dem Geschmack der Baba-Nyonya und wurde mit hohem Aufwand und unter Einsatz größten Geschicks hergestellt. So weisen die Porzellangegenstände – besonders häufig Vasen, Teetassen und -kannen, Teller und Schüsseln – eine besonders intensive, farbenfrohe und brillante Lackierung auf, sowie eine sehr hohe Qualität des bemalten Porzellans. Die Motive des Nyonya-Porzellans, besonders bekannt sind die Phönix- und Pfingstrosenmotive, weisen weiterhin eine besondere Feinheit auf. Aufgrund ihrer sehr kunstfertigen Verarbeitung und ihrer Seltenheit erzielt originales Nyonya-Porzellan aus dem 19. und dem 20. Jahrhundert hohe Preise auf dem internationalen Markt und gilt unter Sammlern weltweit als sehr begehrenswert. Im Stil des Nyonya-Porzellans werden jedoch bis heute feine chinesische Porzellangegenstände gefertigt, die ihren Vorbildern aus dem 19. Jahrhundert in Produktionsaufwand und liebevoller Bearbeitung in nichts nachstehen.
Die uralte Tradition der chinesischen Porzellankunst
Wie anfangs erwähnt reicht die kunstvolle Produktion chinesischen Porzellans in der Geschichte jedoch viel weiter zurück als in das 19. Jahrhundert. Diese nämlich ist beinahe so alt wie die Christenheit – so werden die Ursprünge der Porzellanherstellung in China etwa im dritten Jahrhundert nach Christi Geburt verortet.
Die Porzellan-Hauptstadt Jingdezhen
In der bis heute andauernden Geschichte chinesischer Porzellanherstellung ist besonders die Stadt Jingdezhen hervorzuheben. Gelegen in der zentralchinesischen Provinz Jiangxi gilt Jingdezhen, eine der vier großen historischen Gemeinden der Volksrepublik, als die Porzellan-Hauptstadt Chinas – eine Hochburg dieses feinen Handwerks also. Im frühen zweiten Jahrtausend nach Christus taufte ein Kaiser der Song-Dynastie die Stadt auf ihren heutigen Namen. Bereits kurz darauf zählte die Gemeinde über dreißig Porzellanmanufakturen in privat-familiärer, aber auch in staatlicher Hand.
Bis heute trägt die Herstellung von Porzellan in der Stadt Jingdezhen dazu bei, ihre bedeutende wirtschaftliche Stellung in der Region zu sichern und spielt auch jenseits der Wirtschaft eine wichtige Rolle in den Bereichen Kultur, Bildung und Tourismus in und um Jingdezhen. So sind dort zum Beispiel zahlreiche Museen und andere Sehenswürdigkeiten zu finden, die sich mit der traditionellen Herstellung chinesischen Porzellans befassen auf diese spezialisiert sind. Zu nennen sind hierbei insbesondere das Jingdezhen Ceramic Institute sowie das Jiangxi Ceramics & Arts Institute.
Maße / Gewicht
Maße / Gewicht
Maße | Ø: 7 cm, Höhe: 10 cm |
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Gewicht | 0,15 kg |